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Grundsatzdiskussion um Pro A

Begonnen von Dadfifteen, Mittwoch, 6 Februar 2008, 12:36:32

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Dadfifteen

Nach dem Desaster vom Samstag in der RHH steigt die Wut im Bauch zur Einstellung
einiger vieler US Boys zu unserem geliebten BB. Ich habe mal gleich die ganze Pro A
vom Samstag analysiert - mit einem interessanten Endergebenis:  :o

Die Einführung der Pro A war sicher eine richtige Entscheidung des DBB.
Ich gehe davon aus, man wollte den deutschen Basketballsport weiter voranbringen, insbesondere was das Leistungsvermögen betrifft. Hinweis darauf ist die festgelegte ,,Deutsch- Quote" von 6 pro Spiel.
Aber – die Realität sieht völlig anders aus. Ich habe deshalb eine Auswertung des 19. Spieltages gemacht mit interessanten Ergebnissen und folgenden zusätzlichen Vorbemerkungen:
- für Heidelberg und Nürnberg habe ich die Daten des 18.Spieltages 
  verwendet
- Sekunden habe ich stets grob auf- oder abgerundet


US-Boys          861  Punkte      1955 Minuten
                            68,5 %           59,2 %

Deutsche         265   Punkte        952 Minuten
                            21,1 %            28,8 %

Sonstige          130   Punkte         393 Minuten
Nationen              10,4 %                      12 %


Was sagt mir das?

-   Spieler aus sonstigen Nationen sind kein Problem
-   die Pro A wird beherrscht von US-Spielern, die vermutlich in der
          Heimat meist 3. + 4. Liga spielen würden
-   in dieser Form bringt die Pro A den deutschen Basketball nicht
   weiter, viele deutsche Spieler sitzen nur als Quotenbringer frustriert
   auf der Bank, was insbesondere bei weiten Reisen unzumutbar ist.
-   Das Geld der Vereine bestimmt die Qualität der US-Boys und damit
   fast allein die Tabelle.

Zur Untermauerung habe ich mir die Einsatzzeiten deutscher Spieler
mit gleich/größer 20 Minuten angeschaut:
(Klammerwerte sind die Punkte am 19. Spieltag)








Team            Spieler            Tabellenplatz    

Karlsruhe         0                         7.
MBC            Buse (10)                  5.
                 Buss ( 8 )
                 Leutloff ( 8 )
Rhöndorf         0                          4.
Lich            Scholz ( 2 )              13.
            Klassen (10)      
Chemnitz         Raffington ( 12 )      15.

Schalke         Schille (7)               11.   

Langen         Starck                            8.

Bremen         Njei (5)                           10.
            Fikiel (13)

Nördlingen         0                                3.

Cuxhaven         0                                1.   

Düsseldorf         Sadek ( 8 )            14.

Bayreuth         Hänel (20)               9.

Kaiserslautern      Schwarz (3)       2.
            Kreis (2)

Hagen         Grothe (3)                   6. 
            Günther(12)

Heidelberg         Huber (4)               12.
            Stoll (3)
            Adeberg (6)

Nürnberg         Dühring (11)            16.
            Mc Duffi (2)
            Zeis ( 8 )
            Doreth (2)
            Normalerweise noch S.Hauer




Welche zusätzlichen Erkenntnisse kann man als Chemnitzer aus dieser Aufstellung ableiten?

-   die 4 Teams ohne Deutsche sind alle auf den Plätzen 1 – 7

-   nur 7 deutsche Spieler in der gesamten Liga haben überhaupt
   zweistellig gepunktet

-    unser JR ist so schon eine Perle für Chemnitz mit Durchschnitt
   von 11,5 Punkten

-   S.Hauer (Nürnberg/Bayreuth) ist mit 16,5 Punkten bester deutscher
   Scorer auf Platz 10, der nächste kommt erst auf Platz 24.

-   die Identifikation von mir als Zuschauer und Fan mit meiner
   Mannschaft ist so sehr gering. Ich weiß, dass die US-Boys selten
    länger bleiben, wenn sie wirklich gut sind dann wohl schnell
   unbezahlbar für Chemnitz und auch andere Vereine werden.
   Andererseits brauchen wir eigentlich auch keine Amerikaner, die
   wie derzeit hier keinen vollen Einsatz zeigen und technisch dazu
   auch ihre engen Limits haben.

-   damit mich niemand falsch versteht, ich möchte auch Basketball mit
   US- Spielern, ohne sie wäre der deutsche Alltag beim Spiel nicht
   denkbar und nicht erstrebenswert, gerade für den Fan.

-    also DBB, in der nächsten Saison muss es in der
   Pro A Veränderungen geben zum Nutzen des
   Deutschen Basketballs !!!

ultron / 99

liegt ja auch an den vereinen! wer schreibt denen denn vor, dass man nur amis einsetzen kann?
wieso keine baltischen, russischen oder nigerianischen studenten? dann muss andi auch nich immer nur mit seiner freundin an der uni rumhängen.

aber stimmt schon: wenn ich collegebball sehen will guck ich mir espn über netz an...

dio

weil baltische, russische, nigerianische spieler doch nicht so einfach aufenthalts-/spielgenehmigung bekommen (oder so ähnlich)

ein großteil der amis ist halt besser und trotzdem billiger als wirklich gute deutsche spieler.. das ist es eben.. wer erfolg will, der muss einfach geld investieren in die "besten" spieler, die halt nun meist amis sind..

Sonic

Aus der Spielordnung der 2. Basketballbundesliga: (§ 9a):
Sofern es sich nicht um Staatsangehörige von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) handelt, die hinsichtlich der Freizügigkeitsregelungen innerhalb der EU Staatsangehörigen der Bundesrepublik Deutschland gleichgestellt sind, erhalten sie eine Spielerlizenz nur dann, wenn sie nachweisen, dass mit dem Bundesligisten ein Arbeitsvertrag als Basketballspieler besteht, für den auch ein entsprechender Aufenthaltstitel erteilt wurde.

Das heißt also, dass nicht EU-Ausländer ohne Freizügigkeitsregelung (was Letten, Litauer, Russen, Nigerianer, ... sind) einen Arbeitsvertrag mit dem entsprechenden Verein brauchen. Diesen bekommen sie aber nur mit einer Arbeitserlaubnis der Behörden, welche wiederum nicht an jene Personen verteilt wird. Ergo: sie können nicht in der ProA/ProB spielen.

Das Problem mit den vielen Amerikanern ist aber hausgemacht. Die Ausländerregelung wurde dieses Jahr geändert, damit die Lücke/der Sprung (für die Aufsteiger) zur BBL nicht allzu groß ist. Dort wiederum spielen die vielen Amerikaner, damit man auf europäischen Parkett konkurrenzfähig sein kann (was man aber nicht ist, da in D nur das amerik. Kompott spielt). Wenn es genug gute dt. Spieler geben würde, könnte man auch auf die Amis verzichten. Aber BB ist in Deutschland nun nur mal Sportart Nr. 4 bzw. 5 - da fallen die Talente leider nicht wie beim Fußball oder Handball (mittlerweile kommt Eishockey auch langsam wieder) vom Himmel. Man muss ja nur mal die Anzahl der Deutschen in europ. Top-Fußballligen (wobei die Bundesliga schon nicht schlecht ist), in der NBA und in der NHL vergleichen, um zu sehen wo der dt. BB international angesiedelt ist. ::)
There is nothing conceptually better than Rock'n Roll.

MAD

man sollte totzdem die nicht-eu-spots wieder limitieren, meinetwegen auf 3 oder 4, mehr ist einfach kacke...

dio

naja, aber dann ist der sprung von der proa zur bbl, wie sonic schon gemeint hat, viel zu hoch.. wenn, dann müsste da was geamcht werden, aber ehrlich, ohne die vielen amis wäre das abschneiden in uleb-cup, euroleague, ..., noch peinlicher und es würden wohl alle teams mit 0-2 siegen nach hause fahren..

MAD

so wirds aber nicht besser in deutschland, wenn den ganzen talenten immer die amis vor die nase gesetzt werden.

herr kaiser würde jetzt sagen "ein teufelskreis, meine damen und herren"

ultron / 99

balten sind ja eu... die an der uni immatrikuliert. schon können die hier arbeiten. (studenten haben freizügigkeit)... aber dazu brauchts auch jemanden an den entscheidenden positionen der die entsprechenden spiel scoutet!

Tamer Arik Ultra

Zitat von: Mad am Mittwoch,  6 Februar 2008, 13:30:35
man sollte totzdem die nicht-eu-spots wieder limitieren, meinetwegen auf 3 oder 4, mehr ist einfach kacke...

das würde ich auch so unterstützen...und bei 4amis sollte der sprung in die bbl auch nicht zu hoch sein...
man muss sich da einfach nur schlau anstellen!
"Die Anzeigetafel sagt: Ich habe verloren. Was sie nicht sagt, ist die Loyalität und die Großzügigkeit, die ich auf dem Platz gefühlt habe. Ich habe eine Inspiration gefunden. Ihr habt mir Eure Schulter zum Anlehnen gegeben, auch als ich ganz unten war"

Profi82

Auch 2 Amis würden reichen. Wenn ich aufsteige, dann muss ich den Kader eh umbauen und wirklich überzeugende Amis sind, wenn ich aufsteige, dann wohl auch weg und landen bei etablierten BBL-Vereinen (Stichwort: Mehrverdienst).

Sonic

Zitat von: ultron666 am Mittwoch,  6 Februar 2008, 13:58:18
balten sind ja eu... die an der uni immatrikuliert. schon können die hier arbeiten. (studenten haben freizügigkeit)... aber dazu brauchts auch jemanden an den entscheidenden positionen der die entsprechenden spiel scoutet!

Theoretisch ja - praktisch nein. Für die zählt nämlich noch nicht die Freizügigkeitsregel, da es momentan noch eine Übergangsfrist gibt. Würde die Freizügigkeitsregel auch schon für die neuen EU-Länder gelten, würden Millionen von Polen, Tschechen, Rumänen, ... mittlerweile in D und anderen EU-Ländern arbeiten.
There is nothing conceptually better than Rock'n Roll.

Theees99

Auch ich bin für mehr Abwechslung im Basketball und den Einsatz von Deutschen und anderen ausländischen Spielern.
Den Hauptgrund dafür würde ich allerdings nicht an der Punkte-Statistik fest machen...

Zitat von: Dadfifteen am Mittwoch,  6 Februar 2008, 12:36:32
US-Boys          861  Punkte      1955 Minuten
                            68,5 %           59,2 %

Deutsche         265   Punkte        952 Minuten
                            21,1 %            28,8 %

Sonstige          130   Punkte         393 Minuten
Nationen              10,4 %                      12 %


Was sagt mir das?


Mir sagt das nämlich auch, dass die die Ausländer eine weit aus effektivere Punktausbeute haben, als die deutschen Spieler. ;)

nur ein fan

Schon vor der Saison war aber das Hauptproblem klar...

Ein drittklassiger Deutscher kostet soviel, wie ein zweitklassiger Ami...
Im Gegenzug spielt ein zweitklassiger Deutscher aber wie ein drittklassiger Ami...
An Erstklassige müssen wir finanziell nicht wirklich denken...



Sonic

Zitat von: nur ein fan am Mittwoch,  6 Februar 2008, 15:15:45
An Erstklassige müssen wir finanziell nicht wirklich denken...

Die spielen auch nicht in Europa. ;)
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Larry Hagman

Zitat von: Hornyballer TheS am Mittwoch,  6 Februar 2008, 14:56:47

Mir sagt das nämlich auch, dass die die Ausländer eine weit aus effektivere Punktausbeute haben, als die deutschen Spieler. ;)


...weil die Amerikaner auf den "punktefreundlicheren Positionen" spielen? Müsste man mal analysieren, welche Position wieviele Punkte macht und welche Nation dort spielt.
...allein in einer fremden Stadt, allein in Amsterdam...
...aber wenn's um Fussball geht, hass' ich Holland wie die Pest...