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Was macht die Konkurrenz 2022 / 2023

Begonnen von Tamer Arik Ultra, Freitag, 3 Juni 2022, 09:53:24

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Aalmon

Das ist ne deutliche Schwächung für Bonn. Die deutsche Rotation ist nicht riesig und auf den großen Positionen waren sie auch häufig in Foulproblemen. Schauen wir mal wie Kratzer, Williams und Delany das wuppen...

Kayhawaii

Wird wohl wieder ohne Sinn und Verstand und ohne Bezug dazu, wie es dazu gekommen ist die Standardsperre rausgehauen und gut. 
Wenig professionell aber eben typisch. 

GWBasti

Wenn die Mindestsperre 3 Spiele beträgt, hat das nichts mit Unprofessionalität zu tun. Es ist an Herrn Kessens, Argumente für einen minderschweren Fall zu finden. Da man hier auch die Persönlichkeitsmerkmale heranziehen muss, fällt es mir in dem Falle echt schwer auf einen minderschweren Fall zu plädieren. Es geht ja m. E. nicht nur um Härte / Tathergang des Vergehens. Ggf. wäre es sinnvoll, die Mindestsperre künftig auf 2 Spiel zu reduzieren. Einen minderschweren Fall sehe ich wie gesagt nicht, weshalb eben die 3 Spiele derzeit das Minimum darstellen. 
Informationen bezüglich geplanter Auswärtsfahrten könnt ihr unserer Hompage https://www.chemnitzcrew.de entnehmen.

Ihr wollt euch mehr mit der Chemnitzer Fanszene identifizieren oder Informationen über geplante Fanaktionen einholen? Dann besucht uns doch einfach beim Fantreff im Eingangsbereich.

Nic

Zitat von: GWBasti am Dienstag, 13 Juni 2023, 15:52:15Wenn die Mindestsperre 3 Spiele beträgt, hat das nichts mit Unprofessionalität zu tun. Es ist an Herrn Kessens, Argumente für einen minderschweren Fall zu finden. Da man hier auch die Persönlichkeitsmerkmale heranziehen muss, fällt es mir in dem Falle echt schwer auf einen minderschweren Fall zu plädieren. Es geht ja m. E. nicht nur um Härte / Tathergang des Vergehens. Ggf. wäre es sinnvoll, die Mindestsperre künftig auf 2 Spiel zu reduzieren. Einen minderschweren Fall sehe ich wie gesagt nicht, weshalb eben die 3 Spiele derzeit das Minimum darstellen.

Problem ist ja aber auch, dass die anderen Sperren wie zB zuletzt Crandall vs Jallow in keinem Verhältnis stehen. Dann gib Kessens eben die 3 Spiele Sperre, aber dann muss Crandall halt 10 Spiele für seinen Faustschlag bekommen. Da muss die Liga einfach ihre Regularien ändern.
Reporter: "Antoine, warum wirfst du so viele 3er?"

Antoine Walker: "Weil es keine 4er gibt."
————————-

,,Yo Kobe, there is no ,,I" in ,,Team"!"
Kobe: Yeah, but  there is ,,M" and ,,E" in motherf*****!"

GWBasti

Da gebe ich dir Recht. Das geht aber halt nur Nachträglich. Daher im Fall von Kessens unerheblich. Sein bisheriges Verhalten macht eine Einstufung als minderschweren Fall halt m. E. nahezu unmöglich.
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Kayhawaii

Für sowas sind mir erstens 3 Spiele schon zu viel und zweitens wird ja das Gehalte vorher nicht mit einbezogen.
Klar kann man so argumentieren, dass halt 3 Spiele nunmal die Mindeststrafe ist, aber dann sollte man das überdenken.

Wir waren doch damals bei Darion auch nicht zufrieden mit dem Urteil, oder?

Es passt halt das Verhältnis nicht. In der EuroLeague kannst du für nur 2 Spiele mehr sogar deinen Finishinh Move zeigen.
Und bekommste fürs wegschubsen 3 Spiele.

Wir sollten ja auch nicht vergessen, dass es die Finalserie der deutschen Meisterschaft und nicht ein Vorbereitungsturnier um den Karls Erdbeerpokal.
Da steht man halt auch noch bissl unter Strom.

GWBasti

#456
Es ist doch egal ob Spiel 1 in der Saison oder Spiel 2 im Finale. Man hat einen Maßnahmenkatalog und an den muss man sich halten. Alles andere ist Murks und schafft Präzedenzfälle. Es wurde im Spiel auf D entschieden, was zu einer entsprechenden Würdigung führen muss. In Anbetracht dessen, dass Kessens nun wahrlich nicht als Unschuldslamm bekannt ist, sondern vielmehr vermehrt durch Unsportlichkeiten auffällt, ist halt ein minderschwerer Fall nur schwer zu argumentieren. Auch dass die Tätlichkeit bei einer Führung von >20 passierte, wird nicht förderlich für eine Argumentation pro Kessens sein.

Das 3 Spiele hart sind, das ist in der Tat so. Aber die Strafen sollen ja auch abschreckend wirken. Nur gibt es halt keinen Ermessensspielraum sofern es sich um keinen minderschweren Fall handelt. Problem für Herr Kessens ist halt, dass das nun zufällig die Spiele 3-5 in den Finals sind. Das ist aber halt sein Problem und darf nichts an der Strafe ändern.

Diskutieren kann man in der Tat, ob nicht andere Vergehen hätten härter bestraft werden müssen, oder ob man die Mindestsperre künftig auf 2 Spiele herabsetzt. Das kann und darf aber keinen Einfluss auf die derzeitige Sperre nehmen.
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Mephistopheles

Zitat von: GWBasti am Dienstag, 13 Juni 2023, 15:52:15Wenn die Mindestsperre 3 Spiele beträgt, hat das nichts mit Unprofessionalität zu tun. Es ist an Herrn Kessens, Argumente für einen minderschweren Fall zu finden. Da man hier auch die Persönlichkeitsmerkmale heranziehen muss, fällt es mir in dem Falle echt schwer auf einen minderschweren Fall zu plädieren. Es geht ja m. E. nicht nur um Härte / Tathergang des Vergehens. Ggf. wäre es sinnvoll, die Mindestsperre künftig auf 2 Spiel zu reduzieren. Einen minderschweren Fall sehe ich wie gesagt nicht, weshalb eben die 3 Spiele derzeit das Minimum darstellen.

Das Problem ist doch vielmehr, dass kein Schwein weiß, wann die Entscheidungsfinder von einem minderschweren Fall ausgehen. Weder im Strafenkatalog der Liga noch anderswo wird definiert, was ein minderschwerer Fall im Sinne der Ziffer 3.2.4 des Strafenkataloges ist.

In den Entscheidungen aber einfach nur mitzuteilen, dass kein minderschwerer Fall vorliegt (ohne das zu begründen), ist in meinen Augen einfach nur schwach und ein Beleg dafür, dass die Basketballbundesliga eben noch meilenweit vom Fußball entfernt ist. Dort bekommen es nämlich selbst die Sportgerichte auf Kreisebene hin, eine Tätlichkeit im leichten Fall (so heißt es dort) von einem Regelfall einer Tätlichkeit abzugrenzen (im hiesigen Gebiet heißt es dazu in den Urteilen, dass ein leichter Fall einer Tätlichkeit dann vorliegt, wenn der Gegenspieler weder in die Gefahr einer Verletzung gebracht wurde, noch ihm Schmerzen zugefügt worden sind; der Klassiker ist da gerade das Umstoßen). Darüber hinaus sieht die Rechts- und Verfahrensordnung beim Fußball (hier mal die vom SFV, relevant ist dort der § 41 Abs. 4) eine weitergehende Milderungsmöglichkeit vor, wenn der fehlbare Spieler vor seiner Tat selbst Opfer eines sportswidrigen Vergehens gewesen ist. Auch das fehlt hier völlig im Strafenkatalog der BBL, weshalb schon deswegen zu prüfen wäre, ob nicht ein minderschwerer Fall angenommen werden kann.

Zitat von: Kayhawaii am Dienstag, 13 Juni 2023, 14:42:23Wird wohl wieder ohne Sinn und Verstand und ohne Bezug dazu, wie es dazu gekommen ist die Standardsperre rausgehauen und gut.
Wenig professionell aber eben typisch.

Und genau so ist es dann leider. Schon bei Atkins war das meiner festen Überzeugung nach daher nicht in Ordnung gewesen, ihm 3 Spiele aufzubrummen, nachdem nachweislich zuvor sowohl sein Gegenspieler Radosavljević und dann die Referees (die das unsportliche Foul von Radosavljević übersehen hatten) versagt haben. Agieren diese nämlich richtig, kommt es weder zu dem Foul an Atkins oder aber jenes Foul wird geahndet und dann hätte Atkins die Sanktionierung des unsportlichen Fouls an ihm nicht in die eigenen Hände genommen.

Übrigens ist es auffällig, dass die Tätlichkeiten in aller Regelmäßigkeit eben dann passieren, wenn das ursprüngliche Foul nicht geahndet wurde. Das war bei Atkins so, das war bei Crandall so und das ist auch jetzt bei Kessens wieder der Fall gewesen.

Vielleicht will die Liga ja auch deswegen die vorangegangenen, von den Referees übersehenen, Fouls nicht als Begründung nutzen, um eine minderschweren Tätlichkeit zu begründen, um ihre Schiedsrichter zu schützen. Aber ganz ehrlich, dann versteht man dort meiner Meinung nach seine Aufgabe als Spielleitung bzw. Schiedsgericht nicht. Weil dann brauchst Du dort keine Entscheidungsfinder, wenn dort nicht der Einzelfall bewertet wird sondern alles nach Musterschreiben entschieden wird. In Anbetracht der Höhe der Verfahrenskosten und der wenigen Verfahren, was die da entscheiden müssen, ist das schon eine Farce.
=> => => ChemnitzCrew <= <= <=

Kayhawaii

Sehe ich genau so. 
Bei Darion wars ja sogar noch ein Kopfstoss. Bei Keesens ist es ein billiges schubsen. Was auch immer da in der Regel steht, es ist am Ende ein Witz. 
Eigentlich kann ein souveräner Schiri dort vielleicht sogar ohne Foul verhängen durchkommen. 
Sicher wäre das nicht 100% stur regelkonform, aber es wäre eben Fingerspitzengefühl. 

Und doch, es ist was anderes, ob Spieltag 1 oder PO Final. 

Und eins braucht hier auch keiner bestreiten. Wenn nächste Saison im PO Spiel 1 - Runde 1, so ein Ding gegen uns verhängt wird, möchte ich den hier sehen, der sagt, kann man so machen mit den 3 Spielen. 

GWBasti

@ Kayhaweii: Natürlich ist das für die betreffende Mannschaft bescheiden. Tut mir leid, aber ein souveräner Schiedsrichter muss nach Videostudium hierfür mindestens ein U oder halt das D geben. Wenn für dich Anne Panther kein souveräner Schiedsrichter ist, hast du in deiner Wahrnehmung ein Problem, da es schlicht keinen Besseren bzw. Bessere derzeit gibt.

Der ,,Kopfstoß" von Darion ist letzten Endes auch schwer mit dem Schubser zu vergleichen. Darion nimmt in meiner Wahrnehmung den Kopf herunter und mein ,,Lieblingsspieler" läuft in ihn hinein. Alles in Allem m. E. mit relativ geringer Verletzungsgefahr. Das D natürlich dennoch in Ordnung. Der Schubser indes relativ weit außerhalb des Feldes mit dem Rücken zu etwaiger Technik / Ecken und Kanten mit wenig Chancen auf ein Abfangen mit bspw. der Hand des Fallenden birgt m. E. schon ein deutlich höheres Verletzungsrisiko, was Herr Kessens zumindest billigend in Kauf genommen hatte. Darion hatte sich davor auch im Gegensatz zu Kessens noch nichts zu schulden kommen lassen. Zumindest ist mir nichts bekannt. Letzten Endes ist aber stets der Spieler selbst schuld, wenn er sich nicht unter Kontrolle hat. Da kann auch ein vorheriges Ziehen keine Ausrede für die Tat sein. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass es normal ist, denn Gegenspieler nach Halten einfach rückwärts hinter die Korbanlage zu schubsen. Gut das dieses Gebaren keine Schule macht, da m. E. wie erwähnt, dort durchaus ein erhöhtes Verletzungsrisiko vorliegt. Jeder kennt die Regeln und muss am Ende damit rechnen entsprechend bestraft zu werden.

Das die Strafen gefühlt oftmals zu hart sind, keine Frage. Letzten Endes aber im Rahmen des Strafkatalogs jedoch m. E. vertretbar, wenn man sämtliche Faktoren einbezieht. Ich erwarte daher auch, dass die Strafe Bestand haben wird.
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Kayhawaii

Ich glaube, aber gerade Anne Panther hätte die Sache auch "wegmoderienen" können. Bin nicht 100% regelführend, aber wenn ichs jetzt mal mitm Fussball vergleichen würde und mir überlege, dass  2 Leute beim Fussball mit genau dem Verhalten aneinander geraten, gibt der eine Schiri Rot, der andere gibt mit Autorität vielleicht 2x gelb. Die Möglichkeit würde ich mir in dem Fall auch wünschen.
Hab auch nicht das ganze Spiel gesehen um das nun beurteilen zu können, was vorher alles war.

Ich glaube, ihm war das egal, wo der den Gegenspieler geschubst hat. Hätten die beiden auf dem Feld ineinander gehangen, hätte er ihn halt dort geschubst. Von daher mag es verständlich sein, dass man Stoßen außerhalb des Feldes erstmal anders betrachtet, aber in meinen Augen sind das hier normale Finalemotionen. Da will er weder jemanden verletzen, noch ihm weh tun, er steht einfach unter Strom und schiebt ihn weg. Noch dazu ist es ja weder ein Schlag, noch ein Griff ins Gesicht. 

In meinen Augen wäre hier eine sinnvolle Strafe, dass für ihn das Spiel gelaufen ist und er im nächsten Spiel wieder spielen darf.

Und sorry, aber das Ding hier höher zu hängen als einen Kopfstoß, selbst wenn Boggy da noch dankend reinläuft, da werden wir uns nicht einig :-)

Das Anne Panther aber natürlich die beste Schiedsrichterin im Lande ist, darüber brauchen wir nicht diskutieren, da bin ich zu 100% bei dir. 


GWBasti

#461
Ich will auch gar nichts als ,,besser" oder ,,schlimmer" bewerten, sondern lediglich aufzeigen, dass halt Schubser nicht gleich Schubser und Kopfstoß nicht gleich Kopfstoß ist, sondern eben alle Faktoren einbezogen werden müssen. Da spielt nun mal die Verletzungsgefahr und das generelle Verhalten des Spielers sehr wohl eine Rolle in der Beurteilung des Strafmaßes. Die Annahme, dass Herr Kessens den Schubser auch auf dem Feld gemacht hätte, spielt da für mich halt keine Rolle. Er hat es halt außerhalb in Regionen gemacht, wo es halt deutlich gefährlicher als auf dem Feld ist. Alles in Allem für mich daher in Ordnung, dass das Strafmaß von Atkins Aktion und der von Kessens identisch ist.

Aber ich denke wir können die Diskussion diesbezüglich an dieser Stelle auch beenden, da hier am Ende jeder von uns beiden seine Meinung kundgetan hat. Zumindest klinke ich mich daraus aus. Wir können da auch weder was am Strafmaß noch an den etwaigen künftigen Anpassungen der Mindeststrafen o. Ä. ändern.

Man kann nur hoffen, dass man nach dem Spiel heute Abend wieder erfreulichere Themen zum Diskutieren hat. Klar wird die Rotation für Bonn jetzt dünner, aber ich denke Kessens Einfluss auf die ersten Spiele war jetzt auch nicht so essenziell für das Bonner Spiel. Letzten Endes werde ich weiterhin Ulm die Daumen drücken, da mir die Mannschaft doch deutlich sympathischer ist.
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patte

Sehe es wie Mephi. Das größte Problem bei all diesen Aktionen ist, dass die BBL-Regularien keinerlei Strafmilderung vorsehen, wenn gegen den Spieler, der sich unsportlich verhält, vorab eine Unsportlichkeit begangen und nicht geahndet wurde. Heißt, wenn ein Spieler schubst, zuvor aber ungeahndet geschubst wurde, erhält er die gleiche Strafe wie ein Spieler, der ohne Vorgeschichte rumschubst. Schlimmstenfalls kann das Strafmaß in der BBL sogar noch höher ausfallen, wenn man die vorab an einem Spieler begangene Unsportlichkeit als Beweggrund für die Reaktion ins Feld führt, weil dann bisweilen sogar jene Mutwilligkeit als straferhöhend bewertet wird.

Wie Mephi schreibt, wird dies im Fußball von der Kreisliga bis zur Champions League anders gehandhabt, weil dort als strafmildernd herangezogen werden kann, wenn ein sich unsportlich verhaltender Spieler zuvor selbst "Opfer" einer (ungeahndeten) Unsportlichkeit wurde. Ich persönlich halte diese Herangehensweise für wesentlich besser, weil sie einerseits berücksichtigt, dass auf Aktion oftmals eine Reaktion folgt und andererseits die Verfehlung der Schiedsrichter, eine vorangegangene Unsportlichkeit nicht zu ahnden (bzw. zu übersehen), in das spätere Strafmaß mildernd eingepreist wird. Insofern wäre es meiner persönlichen Meinung nach wünschenswert, wenn sich die BBL hierbei künftig am Profifußball orientiert.

Momentan ist es aber noch so wie es ist und da fühlt es sich für mich auch ein bisschen so an, als begegnet Bonn gerade jenen Geistern, die man selbst rief. In der äußerst physischen Halbfinalserie gegen Ludwigsburg waren es ja gerade die Bonner, welche on- und offcourt eine strengere Linie der Schiedsrichter einforderten, was dann spätestens im dritten Spiel auch Einzug hielt und Ludwigsburg mit zahlreichen U's, T's und D's eingebremst wurde. Alles nachvollziehbar, aber wer halt selbst noch vor einer Woche lautstark nach konsequentem Eingreifen der Schiedsrichter schreit, der muss dann auch irgendwo damit leben, wenn es einen mal selbst trifft.

Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, dass die Schiedsrichter jetzt auch bei Ulm ganz genau hinschauen werden und bei einem "grenzwertigen" Vergehen dann eben auch ein Ulmer das D bekommt. Die Linie erscheint mir diesbezüglich momentan etwas strenger als noch über weite Strecken der regulären Saison.
SO MANY IDIOTS - SO FEW BULLETS!

Abdiel

Auch wenn ich die Handlungsweise beim Fußball nachvollziehen kann, finde ich die Regelung beim Basketball besser. Opfer einer Ungerechtigkeit geworden zu sein, rechtfertigt eben nicht, selbst zum Täter zu werden. Diese moralische Grundhaltung wird beim Basketball eben sanktioniert, meiner Meinung nach zurecht. Das man beim Fußball eine fragwürdigere (man könnte auch beschönigend "menschliche") Argumentation verfolgt, wundert mich wenig. Zum Glück wird das bei anderen gesellschaftlichen Angelegenheiten nicht so gehandhabt. Man stelle sich das nur mal im Straßenverkehr oder bei Nachbarschaftsstreitigkeiten vor...

ChemnitzCrew

Zitat von: Mephistopheles am Dienstag, 13 Juni 2023, 18:10:09
Zitat von: GWBasti am Dienstag, 13 Juni 2023, 15:52:15Wenn die Mindestsperre 3 Spiele beträgt, hat das nichts mit Unprofessionalität zu tun. Es ist an Herrn Kessens, Argumente für einen minderschweren Fall zu finden. Da man hier auch die Persönlichkeitsmerkmale heranziehen muss, fällt es mir in dem Falle echt schwer auf einen minderschweren Fall zu plädieren. Es geht ja m. E. nicht nur um Härte / Tathergang des Vergehens. Ggf. wäre es sinnvoll, die Mindestsperre künftig auf 2 Spiel zu reduzieren. Einen minderschweren Fall sehe ich wie gesagt nicht, weshalb eben die 3 Spiele derzeit das Minimum darstellen.

Das Problem ist doch vielmehr, dass kein Schwein weiß, wann die Entscheidungsfinder von einem minderschweren Fall ausgehen. Weder im Strafenkatalog der Liga noch anderswo wird definiert, was ein minderschwerer Fall im Sinne der Ziffer 3.2.4 des Strafenkataloges ist.

In den Entscheidungen aber einfach nur mitzuteilen, dass kein minderschwerer Fall vorliegt (ohne das zu begründen), ist in meinen Augen einfach nur schwach und ein Beleg dafür, dass die Basketballbundesliga eben noch meilenweit vom Fußball entfernt ist. Dort bekommen es nämlich selbst die Sportgerichte auf Kreisebene hin, eine Tätlichkeit im leichten Fall (so heißt es dort) von einem Regelfall einer Tätlichkeit abzugrenzen (im hiesigen Gebiet heißt es dazu in den Urteilen, dass ein leichter Fall einer Tätlichkeit dann vorliegt, wenn der Gegenspieler weder in die Gefahr einer Verletzung gebracht wurde, noch ihm Schmerzen zugefügt worden sind; der Klassiker ist da gerade das Umstoßen). Darüber hinaus sieht die Rechts- und Verfahrensordnung beim Fußball (hier mal die vom SFV, relevant ist dort der § 41 Abs. 4) eine weitergehende Milderungsmöglichkeit vor, wenn der fehlbare Spieler vor seiner Tat selbst Opfer eines sportswidrigen Vergehens gewesen ist. Auch das fehlt hier völlig im Strafenkatalog der BBL, weshalb schon deswegen zu prüfen wäre, ob nicht ein minderschwerer Fall angenommen werden kann.

Zitat von: Kayhawaii am Dienstag, 13 Juni 2023, 14:42:23Wird wohl wieder ohne Sinn und Verstand und ohne Bezug dazu, wie es dazu gekommen ist die Standardsperre rausgehauen und gut.
Wenig professionell aber eben typisch.

Und genau so ist es dann leider. Schon bei Atkins war das meiner festen Überzeugung nach daher nicht in Ordnung gewesen, ihm 3 Spiele aufzubrummen, nachdem nachweislich zuvor sowohl sein Gegenspieler Radosavljević und dann die Referees (die das unsportliche Foul von Radosavljević übersehen hatten) versagt haben. Agieren diese nämlich richtig, kommt es weder zu dem Foul an Atkins oder aber jenes Foul wird geahndet und dann hätte Atkins die Sanktionierung des unsportlichen Fouls an ihm nicht in die eigenen Hände genommen.

Übrigens ist es auffällig, dass die Tätlichkeiten in aller Regelmäßigkeit eben dann passieren, wenn das ursprüngliche Foul nicht geahndet wurde. Das war bei Atkins so, das war bei Crandall so und das ist auch jetzt bei Kessens wieder der Fall gewesen.

Vielleicht will die Liga ja auch deswegen die vorangegangenen, von den Referees übersehenen, Fouls nicht als Begründung nutzen, um eine minderschweren Tätlichkeit zu begründen, um ihre Schiedsrichter zu schützen. Aber ganz ehrlich, dann versteht man dort meiner Meinung nach seine Aufgabe als Spielleitung bzw. Schiedsgericht nicht. Weil dann brauchst Du dort keine Entscheidungsfinder, wenn dort nicht der Einzelfall bewertet wird sondern alles nach Musterschreiben entschieden wird. In Anbetracht der Höhe der Verfahrenskosten und der wenigen Verfahren, was die da entscheiden müssen, ist das schon eine Farce.

Das liegt wahrscheinlich an den hochprofessionellen Richtern die da zu Gange sind...😎